Salerno (TidPress) – In der Kirche von S. Giorgio, die in sich einer der Gassen der Altstadt befindet, öffnet sich auf dem Majolika-Fußboden eine große Bodenluke. „Die Bänke, die darauf stehen, blockieren den Eingang“, erklärt eine Volontärin, die die Besichtigung der Mysterien der Stadt führt. „Hier unten wurden sehr wichtige Reste aus mittelalterlicher Epoche gefunden. Man hat an diese Lösung gedacht, um den „Abstieg“ in die Vergangenheit zu erleichtern. Aber, da sie nie benützt wird, funktioniert in der Zwischenzeit die ganze Mechanik nicht“. Südländische Philosophie: Der erste Kontakt mit dem salernitanischen Mittelalter ist pure Phantasie.
Kathedrale von Salerno |
Gasse in der Altstadt |
Die Stadt hingegen ist konkret: Die kleinen Straßen und die Geschäfte, die sich hier dem Besucher eröffnen, sind gepflegt. Das Mittelalter kann warten und ein Stadtbummel ist angenehm. Doch die Mitglieder der Vereinigungen „Erchemperto“ und „Centro Storico“, die in Zusammenarbeit des Kultusministeriums die Erkundung der Stadt wahrnehmen, denken weiter. Die Kathedrale von Salerno, die auf einem Tempel zu Ehren des Evangelisten Matteo konstruiert wurde, ragt mit weißen Arkaden in blauen Himmel. Der Kirchturm wurde im 17. Jahrhundert unter weißem Putz „vesteckt“ und nur um 1950 wurde die originelle Dekoration wieder zum Vorschein gebracht. Im Inneren der Kirche kann man den Mosaik-Fußboden mit byzantinischen Motiven bewundern. Aus dem 12. Jahrhundert sind auch zwei Kanzeln, die mit feinem Mosaik und Marmorstatuetten verziert sind.
Kanzel in der Kathedrale |
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Im „Museo Diocesano“ nebenan wird der „Schatz“ von Salerno aufbewahrt: Siebenundsechzig kleine Tafeln aus Elfenbein auf denen Künstler im Mittelalter das neue und das alte Testament „erzählten“. Hier konzentriert sich der ganze Stolz der Salernitaner auf den vergangenen Glanz. Eine Ausstellung mit Exponaten aus der ganzen Welt, die bis 30. April geht. Zweck der Sammlung ist auch zu beweisen, dass die Herkunft aller diese Kunststücke immer Salerno ist.
Um das versteckte Mittelalter weiter zu entdecken, kann man noch die kleine Kirche von S. Maria de Lama besichtigen mit dem Fresken-Zyklus der Heiligen. Letzter Abstecher: S. Pietro a Corte, mit dem kleinen, schlichten Kirchturm und die Reste einer mittelalterlichen Kapelle.
06.01.2008
S. Pietro a Corte
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