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UnterkunftHerbstliche Farben in der Posta dei Donini

Paolo Gianfelici



 Villa Donini in San Martino in Campo vor den Toren von Perugia ist eine bezaubernde historische Herberge aus dem 18.Jahrhundert.

Perugia (Tidpress) – Die Pfade des romantischen Parks der Posta dei Donini sind mit Herbstlaub bedeckt. Die Atmosphäre ist dämmerig, Sträucher verdecken neoklassische Skulpturen und etruskische Urnen.
Die Geschichte der Marchesen Donini, einer venezianischen Adels- und Seidenhändler-Familie, die im 18. Jahrhundert die Villa erbauen ließ, geht weit zurück und ist gleichzeitig von unmittelbarer Gegenwart. Bei einem Spaziergang unter den gewaltigen Steineichen, Pinien und überaus hohen Zypressen entdecke ich einen monumentalen Kenotaph, der vor mehr als 150 Jahren zur Erinnerung an eine Dame der Familie errichtet wurde, die im Alter von 28 Jahren verschieden war.

Das Gebäude der Villa ist elegant und von schlichtem Äußerem; die Innenräume sind dagegen reich mit Fresken von Malern aus Perugia sowie mit kostbaren Teppichen und großen Kristall-Lüstern geschmückt. Köstlich ist der Musensaal, der frühere Musiksaal, der vollständig mit Ölgemälden auf Leinwand ausgekleidet ist.
Die Zimmer des Hotels sind Alkoven, deren Ruhelager mit Vorhängen und Schleiern umhüllt ist. Die Haupteinrichtung sind gewaltige, weiß gestrichene Eichenbalken, welche die Decken abstützen.

Villa Donini

Vor dem Haupteingang der Villa öffnet sich ein Garten „all’italiana“. Die Pfade sind mit lebenden Hecken gesäumt. Auf grünen Wiesen wächst eine mittelmeerische Flora, wie die Libanonzeder, sowie exotische Pflanzen, wie der Gingko mit seinen charakteristischen „Blättern“ in Fächerform.

In einem abgelegenen Winkel des Parks wurde eine Badeanlage mit Café und Restaurant gebaut. Auf den 20.000 qm des Parks und des Gartens kann man dank eines WLAN-Systems überall mit dem Laptop online gehen.

Der Marstall, heute ein Konferenzraum, war die Poststation für die Ankunft und Abfahrt der mit Waren beladenen Wagen. Im Juni 2006 hat Romano Prodi hier die erste Zusammenkunft der Regierung der derzeitigen Legislatur geleitet. Zwei Tage lang haben sich mehr als 150 Personen in den Rosengärten der Posta dei Donini besprochen, im Restaurant Pantagruel gespeist und in den neoklassischen Alkoven geschlafen. Wenn nicht Politiker und Kongressteilnehmer hierher strömen, ist die historische Herberge ein erstaunlicher Ort, um seinen Urlaub zu verbringen.

Der Tag beginnt mit einem Frühstück, das auf den Tischen der großen Veranda serviert wird, die von den immergrünen Steineichen des Parks umgeben ist. Es gibt eine sehr reiche Auswahl von Frischkäsen, Süßspeisen und Marmeladen, aber auch Salamis aus der Gegend und warme Gerichte, z.B. exquisite Pilzomeletts. Diesen Brunch im eigentlichen Wortsinn kann man bis 11 Uhr auch feiertags einnehmen. Der Service am Büffet ist flott, aber auch, wie im gesamten Hotel, sehr herzlich. Nach dem Brunch-Frühstück kann man im Park spazieren gehen, seltene Pflanzenarten betrachten, dem Gesang der Vögel lauschen oder sich zu einem Drink an den Rand des Schwimmbeckens setzen. Man kann auch die Wunderwerke der Villa besichtigen, wie die Kapelle mit einem Altarbild aus dem 18. Jahrhundert, das den Hlg. Philipp Neri zeigt, den zauberhaften, vollständig ausgemalten Musiksaal und viele andere schöne Dinge, die man so allmählich entdeckt. In der Villa Donini ist nämlich die authentische, etwas geheimnisvolle Atmosphäre der Villen aus der Vergangenheit erhalten geblieben.
Man muss den derzeitigen Besitzern der Posta dei Donini, der Familie Mencaroni, Hoteliers aus Perugia, das Verdienst zuerkennen, die Villa renoviert und in ein Hotel umgewandelt zu haben, ohne deren Aussehen und Seele zu verändern. Der junge Hoteldirektor, Ettore Mencaroni, ist in diesen Ort verliebt. Am Ende des Besuchs hatte ich den Eindruck, er persönlich sei der letzte Marchese.

Info:
Alla Posta dei Donini
Via Deruta , 43
06079 San Martino in Campo, Perugia
Tel. +39 075 609132
www.postadonini.it
info@postadonini.it

27.11.2006

Der romantische Park/ Tidpress

Der Garten “all’italiana”/ Tidpress

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