Januar 1901 in Mailand gestorbenen Giuseppe Verdi.
Der am 10.10.1813 in Le Roncole (Parma) geborene Giuseppe Fortunino
Francesco Verdi hieß ursprünglich Joseph-Fortunin François. Da die Truppen
Napoleons zu jener Zeit seine Heimat besetzt hielten, wurde Verdis
Geburtseintrag in französischer Sprache ausgefertigt. Im benachbarten
Bussetto förderte der Kaufmann und Musikkenner Antonio Barezzi das
musikalische Talent des jungen Verdi und ermöglichte ihm einen
Studienaufenthalt in Mailand (1832-1835). Eine Aufnahme in das
Konservatorium von Mailand wurde Verdi wegen “zu geringer Begabung” jedoch
verwehrt. 1836 wurde Verdi Leiter der Musikschule von Bussetto und heirate
Barezzis Tochter Margherita. Nach der endgültigen Übersiedlung nach
Mailand konnte Verdi 1839 eine erste Oper (“Oberto”) an der Mailänder
Scala mit einigem Erfolg zur Aufführung bringen. Seine zweite Oper “Un
giorno di regno” fiel durch. Dieser Lebensabschnitt Verdis war von
persönlichen Katastrophen gekennzeichnet: Nach dem Tod seiner Tochter
Virginia und seines Sohns Icilio starb 1840 auch seine Frau Margherita.
Mit seinem dritten Werk, “Nabucco” (1842), schaffte Verdi den Durchbruch.
Der “Gefangenenchor” wurde vom Publikum als patriotischer Protest gegen
die Unterdrückung liberaler und nationaler Bestrebungen durch die
österreichischen Besatzer verstanden. Der Ruf “Evviva Verdi” bedeutete
gleichzeitig: “Evviva Vittorio Emanuele Re d’Italia” und war ein Aufruf
zur nationalen Einigung der italienischen Kleinstaaten unter König
Vittorio Emanuele von Sardinien-Piemont. Die weibliche Hauptrolle im
“Nabucco” hatte Giuseppina Strepponi (1817-1897) übernommen; sie wurde
Verdis ‘Lebenspartnerin’ und 1859 auch seine Frau.
Neben seinen 27 Opern, von denen zehn Welterfolge geworden sind, hat Verdi
ein Streichquartett und die “Quattro pezzi sacri” (Vier geistliche Stücke)
komponiert. Zum einjährigen Todestag von Alessandro Manzoni schuf er die
“Messa da Requiem” (1874). Er betätigte sich auch politisch im Sinne des
Risorgimento: 1861 wurde er in die Abgeordnetenkammer des geeinten
italienischen Königreichs gewählt; 1874 wurde er Senator. Er liebte das
bäuerliche Leben auf seinem Gut Sant’Agata (Gemeinde Villanova sull’Arda)
und kaufte ständig neue Ländereien, die um 1900 eine Fläche von 900 ha
erreichten. Durch großzügige Stiftungen ließ Verdi in Villanova ein
Krankenhaus und in Mailand ein Altersheim für verarmte Musiker erbauen;
dort hat er selbst seine letzte Ruhestätte gefunden.
Schwerpunkt der Verdi-Feiern 2001 sind Parma, Mailand und die Arena von
Verona.
Im Dom von Parma wird am 27. Januar die “Messa da Requiem” aufgeführt. Im
renovierten Teatro Regio von Parma stehen folgende Opern auf dem Spielplan:
31. Januar, 4., 6., 8. und 10. Februar: “Un Ballo in Maschera” (in
Zusammenarbeit mit dem Petersburger Mariinsky Theater; Leitung: Valery
Gergiev);
12., 16., 18. und 20. April: “Il Trovatore”;
2. und 4. Juni: “Simon Boccanegra” (Dirigent: Claudio Abbado);
29. Juni, 1., 3. und 5. Juli: “Rigoletto”;
20., 22., 28. und 30 Juli: “La Traviata”;
7., 10., 12., 15. und 17. Oktober: “Macbeth”:
(weitere Informationen: www.giuseppeverdi.it
Tel. 0039-0521-289028).
An der Mailänder Scala dirigieren Riccardo Muti, Zubin Mehta, Valery
Gergiev und Lorin Maazel Werke des Meisters. Auf dem Programm 2001 stehen
“Rigoletto”, “La Traviata”, “Falstaff” (Februar/März), “Un Ballo in
Maschera” (Mai), “Un giorno di regno” (September) und “Othello”
(Dezember). Gastspiele bieten die Opern “Jérusalem”, “La Forza del
destino” und “Luisa Miller”. Arien aus “Macbeth” erklingen im November
(weitere Informationen: www.lascala.Milano.it
Tel. 0039-02-72003744)
Die Arena von Verona eröffnet am 29. Juni ihre 79. Saison mit der “Messa
da Requiem”. Im weiteren Verlauf kommen “Aida”, “Nabucco”, “Rigoletto”,
“La Traviata” und “Il Trovatore” zur Aufführung (weitere Informationen:
www.arena.it
Tel. 0039-045-8005151; Fax: 0039-045-8013287).
(Fortsetzung folgt)