Udine (TidPress) – Die nordöstlichste Region Italiens grenzt an Österreich und Slowenien und erstreckt sich von der Adria bis hin zu den Alpen. Das Gebiet war zur Zeit der Österreich-Ungarischen Monarchie ein Schnittpunkt zwischen dem deutschsprachigen und dem slawischen Europa und Schmelztiegel verschiedener Sprachen, Kulturen und Traditionen. Römer, Langobarden, Habsburger und Napoleon, um nur einige zu nennen, haben hier deutliche Spuren hinterlassen.
Die Städte von Friaul, Udine und Pordenone, sowie die von Julisch Venetien, Trieste und Gorizia sind von besonderem Reiz.
Udine ist eine sehenswerte Stadt von hügeliger Landschaft umgeben, mit Arkaden, Plätzen und Loggien im venezianischen Stil und Kunstwerken, die zum Teil mit Fresken von Tiepolo ausgemalt sind. Triest ist einzigartig mit seiner Hafenmole, die den gesamten Golf dominiert und seinen alten Cafés, in denen schon James Joyce und Italo Svevo verweilten.
Diese Gegend zwischen Pordenone und Triest ist nicht nur reich an Geschichte, Kunst und Kultur sondern auch an hochwertigen typischen Produkten, wie der Tocai-Wein, der Montasio-Käse und der berühmte San Daniele-Schinken.
Buntes Treiben auf dem Marktplatz in Udine |
Ringgraben um die Villa Mainardi |
Das Consorzio FriulAlberghi ist eine Genossenschaft mehrerer Hotelbesitzer der Region Friaul-Julisch Venetien und bietet eine Beherbergungskapazität von etwa 2000 Betten an.
Zweck dieser Genossenschaft ist, den Tourismus in dieser Region durch die Erschließung ihrer natürlichen, historischen, künstlerischen und önogastronomischen Schätze zu fördern und gleichzeitig individuelle Aufenthalte zu ermöglichen.
Die Festungen und Villen in dieser Region sind Zeugnisse ihrer Geschichte. Mit der Zeit
sind sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, einige sind Museen geworden, andere bieten gute Beherbergungsmöglichkeiten oder stehen für Veranstaltungen zur Verfügung.
Villa Mainardi in Camino al Tagliamento in der Provinz von Udine ist eine davon, ein Ort von großem architektonischen Reiz. Die Villa wurde im 17 Jh. von der Adelsfamilie Colloredo-Mels erbaut, Feudalherren die über einen ausgedehnten Landbesitz verfügten, und wird heute von der Familie Mainardi-Bianchi geführt.
Ein großer Park umgibt das Anwesen, das einen Agritourismus mit 12 Gästezimmern aufweist sowie eine Reitschule mit Manege und Pferdeverleih, wo auf Wunsch auch Hippotherapie praktiziert wird. Das Haupthaus ist noch mit Möbeln der ehemaligen Besitzer eingerichtet, im Salon steht sogar ein Klavier aus der Zeit Napoleon III.
Fährt man weiter nach Passariano, kommt man zur Villa Manin, die einst Wohnsitz des letzten Dogen von Venedig war und wo Napoleon den Friedensvertrag zwischen Frankreich und Österreich unterzeichnet hat. Heute ist die Anlage ein Museum für zeitgenössische Kunst, im weitläufigen Park begrüßen den Besucher moderne Kunstwerke und Skulpturen von Künstlern aus aller Welt.
Wenn man Richtung Norden über San Daniele del Friuli, Heimat des berühmten gleichnamigen Schinken, auf der „Strada dei castelli e dei prosciutti“ fährt, kommt man an malerischen Schlössern und Burgen vorbei und erreicht die Villa Gallici Deciani in Montegnacco di Cassacco, eine Siedlung keltischen Ursprungs.
Die Villa wurde Ende des 17.Jh. von der Familie Gallici auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg errichtet und im 19.Jh. von der Familie Deciani übernommen.
Durch die letzten zwei Weltkriege und das verheerende Erdbeben 1976 erlitt das Anwesen erheblichen Schaden, doch vor etwa 20 Jahren wurde das Gebäude von Graf Luigi Deciani gänzlich restauriert und der Glanz vergangener Jahre wieder zum Vorschein gebracht. Heute werden die Räumlichkeiten für Events, Tagungen und Ausstellungen vermietet. Etwa 13 Zimmer und Appartements stehen den Gästen für einen erholsamen Aufenthalt zur Verfügung, wie auch ein Schwimmbad im Park, der die Villa umgibt. Wer sich hier das Ja-Wort geben will kann es in der Privatkapelle tun und anschließend im gepflegten Garten die Hochzeitsfeier ausrichten.
Weiter Richtung Norden liegt das Schloss Susans in Susans di Majano, Bauherr war hier Graf Fabrizio di Colloredo, der 1636, ebenfalls auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg, seinen herrschaftlichenWohnsitz im Stil der Medici errichten ließ. Zwischen dem Tagliamento-Tal und den Karnischen Alpen eingebettet, blieb das Anwesen bis zum ersten Weltkrieg die Sommerresidenz der Familie Colloredo, danach verfiel es und wurde auch durch das Erdbeben stark beschädigt.
Inzwischen gänzlich renoviert, hat das Gebäude seine ehemalige Pracht zurückerhalten. Die Säle in verschiedenen Größen, mit antiken Bildern und Möbeln ausgestattet, werden für Veranstaltungen jeder Art genutzt, im großen Garten haben sogar 2000 Personen Platz.
Die Gäste-Suites in den vier Türmen des Schlosses krönen einen unvergesslichen Aufenthalt.
In Tissano, ca.10 km südlich von Udine, befindet sich die Villa di Tissano, ein typisch friulanisches Landhaus und ideales Quartier für alle, die die zahlreichen Kunstschätze und landschaftlichen Schönheiten dieser Region kennenlernen wollen. Von hier aus kann man Ausflüge nach Udine, Triest und Venedig unternehmen, die römischen Ausgrabungen von Aquileia besichtigen oder an die nahegelegene Adria fahren.
Ein großzügig angelegter Park, Tiere, Reitmöglichkeiten und ein kleines Schwimmbad eignen sich besonders für einen Familienurlaub.
Das Hauptgebäude steht für Veranstaltungen zur Verfügung, während sich in den Seitenflügeln 22 Zimmer im alten herrschaftlichen Stil befinden und das hauseigene Restaurant typische Gerichte der Region serviert.
Das Haupthaus der Villa wurde im 16.Jh. von der Familie Agricola-Strassoldo erbaut und im Laufe von vier Jahrhunderten erweitert und ausgebaut. Heute ist der Besitz in deutschen Händen, Ehepaar Ulmer ist darauf bedacht, den Gästen die besondere Mischung aus herrschaftlichem Lebensstil und einfachem, bäuerlichem Leben zu vermitteln.
Fährt man weiter nach Süden Richtung Grado, kommt man nach Cervignano del Friuli zu den Schlössern Castello di Strassoldo di Sopra e di Sotto (Oberes und Unteres Schloss) in der gleichnamigen mittelalterlichen Ansiedlung, die von der grünen Landschaft der Karstquellen der friulanischen Ebene umgeben ist.
Die fast tausendjährigen Burgen werden heute noch von den ursprünglichen Besitzern bewohnt, den Grafen Strassoldo-Grafenberg, einer Adelsfamilie deutscher Abkunft.
Im 18 Jh. wurden sie gänzlich restauriert, ohne ihr ursprüngliches Aussehen zu verlieren und in den Sälen und Gemächern, dessen Inneneinrichtung noch aus antikem Mobiliar mit Bildern und Erinnerungsstücken der Ahnen besteht, hat man das Gefühl, in vergangene Zeiten einzutauchen. In einem Gebäude aus dem 15 Jh. in der Nähe des Haupttraktes können Ferienwohnungen und Gästezimmer gemietet werden. Zweimal im Jahr veranstalten die Cousinen Gabriella und Orietta Strassoldo in beiden Schlössern ein Frühlings- und ein Herbstfest. Zu dieser Gelegenheit werden die Räume und jahrhundertealten Parkanlagen festlich herausgeputzt und mit Ausstellungen, kulturellen, musikalischen und kulinarischen Events der Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Sinn dieser Veranstaltungen ist, die Geschichte und die Umgebung dieser Orte bekanntzumachen und damit zur Erhaltung des historischen Erbes und Förderung des Tourismus der Region beizutragen.
www.tesoridelladriatico.com
www.friulalberghi.it
www.consorziocastelli.it
www.villamanincontemporanea.it
www.deciani.it
www.villaditissano.it
www.castellodistrassoldo.it
10.08.2008
Ein Prachtstück aus der Zeit Napoleon III in der Villa Mainardi |
Salon in der Villa Mainardi |