Der vollständigen szenischen Vorstellung einer Wagner-Oper beiwohnen zu können, ist ein Ereignis, auf das man in Italien Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte warten muss. Das Konzert “Der Ring ohne Worte” war deshalb für das Publikum eine Gelegenheit, sich mit Wagners musikalischen Themen, Melodien, Koloriten und Legenden vertraut zu machen, wenngleich dies vereinfachend und schablonenhaft geschah. Aber abgesehen davon, macht es überhaupt Sinn, eine “Summe” der Musikstücke des Autors des “Gesamtkunstwerks” aufzuführen? Zieht man den Erfolg beim Publikum in Betracht, kann dies offensichtlich bejaht werden. Lorin Maazel hat die Fähigkeit, sich Autorität zu verschaffen und in eine andere Welt zu geleiten. “Der Ring ohne Worte” ist, wie ein italienischer Musikwissenschaftler schrieb, “eine angenehme Abkürzung hin zu einer langen, unwegsamen Hauptstraße.”
Die “Accademia di Santa Cecilia” (www.santacecilia.it) ist die berühmteste und älteste musikalische Einrichtung Roms. Zu ihren Gründern im Jahre 1585 zählte Giovanni Pierluigi da Palestrina, der bedeutendste Maestro der Polyphonie.
Folgende wichtige Konzerte stehen während der sinfonischen Saison des Orchesters “Santa Cecilia” auf dem Programm:
25., 26. und 29. November: Die Mezzosopranistin Cecilia Bartoli singt Arien von Gluck und Bellini.
1., 2.,.3. und 5. Dezember: Aufführung der “Messa da Requiem” von Giuseppe Verdi mit dem französischen Dirigenten Georges Prêtre.
12. Dezember: Der Russe Vladimir Spivakov dirigiert das “Konzert für Weihnachten und den Frieden” (Mozart: “Ave Verum”; Tschaikowsky: “Nussknacker-Suite”).
5., 6., 7. und 8. Januar 2002: Anlässlich seines 75.Geburtstags dirigiert Mstislav Rostropovic die Oper in vier Akten “Lady Macbeth von Mzensk” von Dimitri Schostakowitsch (in halbszenischer Fassung).